erschaffe das wasser in zeilen     Cees Nooteboom

Ich war dreizehn Jahre alt, als ich meinen ersten längeren Text verfasste. Damals dachte ich den lieben langen Tag in Geschichten. Dazu musste ich nichts tun, das kam einfach so. Schreiben half mir dabei, Erlebtes im Kopf an den richtigen Platz zu rücken. Abgesehen davon liebte ich es, ganze Welten zu erschaffen und Dinge einfach anders geschehen zu lassen.

 

Nach wie vor denke ich in Geschichten. Und es ist immer noch eine großartige Sache. Inzwischen weiß ich, welches mein Medium ist: Meistens nämlich sehe ich bewegte Bilder, komplette Szenen vor mir, höre noch ungesprochene Dialoge. So kann es vorkommen, dass im Laufe eines Abendessens oder während einer Autofahrt ein ganzer Film in meinem Kopf entsteht.